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#41: Wer hören will, muss fühlen

Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst.

5. Mose 6, 6f (LUT)

„Wer nicht hören will, muss fühlen“ – so hieß es früher. Ein pädagogischer Klassiker mit fragwürdigem Charme. Doch vielleicht steckt in diesem Satz mehr Wahrheit, als seine Schärfe vermuten lässt.

Denn heute gilt fast das Gegenteil: Viele hören – aber sie fühlen nichts mehr. Wir konsumieren Nachrichten, Podcasts, Meinungen – und bleiben unberührt. Wir hören alles, aber nichts geht uns unter die Haut.

Darum müsste der Satz neu heißen: Wer hören will, muss fühlen. Nur was uns berührt, verändert uns. Nur was schmerzt oder tröstet, bleibt. Ohne Gefühl wird das Hören zum Rauschen, der Glaube zur Theorie, das Leben zur Oberfläche.

Auch Gott spricht nicht laut, sondern leise – im Herzen, im Mitgefühl, in der Stille. Wer ihn hören will, muss sich öffnen für das, was weh tut und gut tut zugleich.

Vielleicht ist das die eigentliche Zumutung des Glaubens: Er will keine Zuschauer, sondern Mitfühlende. Gott redet nicht, um zu belehren, sondern um zu bewegen.

Herzlichst,
Ihr/Dein Pfr. Rudolf Waron

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