Prüft alles und behaltet das Gute!
1. Thessalonicher 5,21 (E)
Kurz, kraftvoll und herausfordernd zugleich ist die Jahreslosung 2025. Kurz, aber nicht vereinfachend. Kraftvoll, aber nicht gewaltvoll. Herausfordernd, aber nicht überfordernd. Also will ich zu Jahresbeginn anfangen, hinzuschauen auf das Gute.
Das Gute zu sehen, erfordert einen bewussten Blick. Inmitten von Negativität und schnellen Urteilen will ich die kleinen und großen Zeichen des Guten suchen und erkennen. Alles, was Liebe, Frieden und Gerechtigkeit fördert, ist es doch wert, wahrgenommen zu werden. Doch wie oft übersehen wir das Gute, weil wir uns von Schwierigkeiten und Sorgen ablenken lassen?
Das führt mich zur Dankbarkeit. Sie schärft unseren Fokus auf das Gute, das bereits in unserem Leben vorhanden ist. Insofern brauchen wir im neuen Jahr gerade auch das vergangene Jahr mit hoffentlich guten Erfahrungen.
Und das bringt mich zum nächsten Schritt, nämlich mutig danach zu handeln, was ich als gut erkannt habe. Mutig, das heißt für mich vor allem Verantwortung zu übernehmen – für uns selbst, für andere und für die Welt, in der wir leben. Es bedeutet, auch dann für das Gute einzustehen, wenn es unbequem wird. Dieser Mut zeigt sich in kleinen und großen Entscheidungen: In der Art, wie wir Konflikte lösen, wie wir für Gerechtigkeit einstehen oder wie wir anderen Menschen mit Respekt und Liebe begegnen. Mutig handeln heißt, das Gute nicht nur festzustellen, sondern aktiv zu fördern und sich gegen das Schlechte zu stellen, auch wenn es uns Überwindung kostet.
Diese Aufgabe kann einschüchternd wirken. Alles prüfen, das Gute sehen und mutig handeln – das klingt nach einer riesigen Herausforderung. Doch wir sind nicht allein. Ich vertraue darauf, dass Gottes Geist unser Begleiter ist. Er schenkt uns Weisheit, leitet uns bei Unsicherheiten und ermutigt uns, auch unbequeme Entscheidungen zu treffen, wenn sie dem Guten dienen.
Wir sind also nicht allein. In guter Gemeinschaft, wie etwa in der Kirche und anderen Gruppen, der Zivilgesellschaft, finden wir Unterstützung, Korrektur und Inspiration. Gemeinsam können wir besser prüfen, das Gute erkennen und mutig handeln. Gemeinschaft gibt uns Kraft, gerade in Zeiten, in denen Zweifel oder Resignation überhandzunehmen drohen.
„Prüft alles und behaltet das Gute!“ ist mehr als eine Aufgabe – es ist eine Einladung. Eine Einladung, das Gute zu sehen und mutig zu handeln. Im Jahr 2025 haben wir die Chance, diesen Weg zu gehen. Es liegt an uns, das Gute zu erkennen, zu fördern und zu bewahren. Und wir dürfen darauf vertrauen: Gott begleitet uns.
Herzlichst,
Ihr Pfr. Rudolf Waron
Bildquellen:
- Fernrohr zum Sonnenaufgang: Matt Noble auf Unsplash