Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein.
Genesis 12,2
In ein paar Wochen ist Schulanfang. Viele Kinder können ihren ersten Schultag kaum erwarten und freuen sich schon sehnsüchtig darauf, dass es endlich losgeht. Sie sind neugierig auf die neue Lebenswelt, die neuen Schulfreund:innen, die Lehrer:innen.
Kinder haben in aller Regel wenig Probleme mit Anfängen. Wie anders stehen wir Erwachsene oft zu Anfängen. Dabei haben wir kein Problem, Ausreden und Ausflüchte zu suchen und auch zu finden. Geben wir es zu: Wir tun uns schwer damit, neu anzufangen, haben unsere Probleme mit Veränderungen. Anfang hat mit Ende zu tun. Und ein Ende macht Angst – Verlustangst; und wir wollen nicht verlieren. Wir wollen bewahren und behalten: Unseren Status, unseren Einfluss, unsere Macht. Und weil wir behalten wollen, haben wir so viele Vorbehalte gegenüber Neuanfängen.
Von den Schulanfänger:innen können wir Erwachsene lernen: Neuanfängen neugierig begegnen anstatt Angst vor ihnen zu haben. Wenn wir dann später zurückblicken, wird sich manche Sorge als unbegründet herausstellen. Gut, wenn ein Anfang glückt, denn ein guter Weg entscheidet sich darin, wie und vor allem ob wir den Anfang gewagt haben. Wie schon Abraham bei seinem Neuanfang dürfen auch wir auf Gottes Segen vertrauen – wenn das kein guter Anfang ist!.
Herzlichst,
Ihr Pfr. Rudolf Waron
P.S.: Und was manche auch noch lernen können: Der Herbst ist eine gute Zeit für einen Neuanfang. Oder sollen wir die Kinder auch auf das nächste Jahr vertrösten?
ursprünglich veröffentlicht im September 2010, aktualisiert.