Bemüht euch darum, die Einheit zu bewahren, die der Geist Gottes euch geschenkt hat. Der Frieden, der von Gott kommt, soll euch alle miteinander verbinden!
Epheser 4,3 (GNB)
Ein wenig irritiert war ich heute schon, als ich schon von weitem so viele freie Parkplätze ausgemacht habe. Aber gut, wenn man im normalen Kinder-Stress-Wahnsinn ist und gerade vom Schuhe kaufen kommt, ist die Wahrnehmung auf das Nötigste reduziert. Erst als ich die gähnende Leere nicht nur vor sondern auch im Drogeriemarkt wahrnahm, dämmerte es mir langsam, dass nach dem Schuhe kaufen in Bergheim Windeln kaufen in Freilassing nicht möglich sein wird.
Ich gönne unseren deutschen Nachbarn diesen Feiertag. Ein guter Anlass, die Einheit zu feiern. Gerade in diesen Zeiten sollten wir es in Österreich auch tun. Und nicht nur am 3. Oktober, nein, täglich. Mit unseren deutschen Nachbarn und vielen anderen mehr. In unserem Land und auch anderswo. Denn Einheit ist gefährdet. Und mir geht es nicht um Gleichmacherei. Mir geht es um Einheit in dem Sinn, dass man die anderen dazu zählt zum „wir“, mit ihnen rechnet und rechnen kann. Nicht etwa, weil wir alle gleicher Meinung sein müssen. Gerade wir evangelischen Christinnen und Christen sind überzeugt, dass wir etwa im ökumenischen Dialog durchaus unterschiedlicher Meinungen sein können und uns doch alle als Christinnen und Christen in der Nachfolge Jesu sehen. Über alle Konfessionen stehen wir unter seinem Auftrag und unter seiner Zusage und seinem Segen.
Mir scheint, dass sich gegenwärtig in unserer Gesellschaft sehr viele Bekenntnisse herumtreiben, aber wenig Glaube. Das meine ich auch spirituell, aber natürlich nicht nur. Dem will ich mit dem Bekenntnis meiner Zuversicht begegnen, dass Gott in seiner Liebe trotz aller Gräben in dieser Gesellschaft wirkt und Menschen guten Willens daran arbeiten, diese Gräben zu überwinden. Lassen Sie uns solche Menschen sein.
Und zum Schluss noch eine Empfehlung für die Wahl am 9. Oktober (in Ö): Gehen Sie hin!
Herzlichst,
Ihr Pfr. Rudolf Waron