Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige (LUT)
Psalm 51,17
Maria von Magdalena kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte. (EU)
Johannes 20,18
„Ich bin Jausenchef!“ Stolz erzählt mir meine Tochter, dass sie das Geschirr nach der Jause im Kindergarten auf den Wagen räumen darf. Nicht einmal, sondern die ganze Woche. Jeden Tag. Sie ist begeistert. Jede und jeder soll wissen, dass sie Jausenchef ist. Wie sonst nur die „großen“ Kinder in der Gruppe.
Haben Sie sich in letzter Zeit auch über etwas so gefreut? Ein großartiges Erlebnis, etwas Gelungenes? Die Genesung nach Krankheit, das Ende einer Covid-bedingten Isolierung?
Wenn das Herz voll ist, geht der Mund über! Heute fallen mit dem Monatsspruch für April (Johannes 20,18) und der Tageslosung (Psalm 51,17) zwei Texte zusammen, dass ich gar nicht anders kann, als darüber einen kleinen Text zu schreiben. Dabei ist vielen gerade nicht sehr zum Freuen zu Mute. Dann teilen wir uns eben unsere Sorgen mit. Denn auch wenn, geteiltes Leid nicht unbedingt halbes Leid ist, so dürfen wir uns doch freuen, wenn andere uns mit unseren Sorgen und Leiden wahrnehmen.
Wie oft fühlen wir uns übergangen in unseren Bedürfnissen und dem, was unser Herz vollmacht. Und zu oft sind wir es selbst, die zu schnell darüber hinweggehen.
Dabei lässt es sich vieles eben nicht wegwischen, wie auf dem Smartphone. Vor allem nicht das, was uns im Innersten angeht. Und so lade ich ein, dass wir den Mund übergehen lassen. Wenn wir ernst nehmen, dass in Jesus Christus die Liebe Gottes zu uns Menschen erschienen ist, dürfen wir mit Herz und Mund darüber singen. Selbst beim Geschirr wegräumen.
Ich singe dir mit Herz und Mund,
Paul Gerhardt (EG 324, 1)
Herr, meines Herzens Lust;
ich sing und mach auf Erden kund,
was mir von dir bewusst.
Herzlichst,
Ihr Pfr. Rudolf Waron