Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Psalm 73,28 (Jahreslosung 2014)
Das Neue Jahr hat begonnen und wir haben uns alle Glück gewünscht für dieses noch junge Jahr. Vielleicht haben Sie auch zurück geschaut in das alte Jahr und sich gefreut über so manche Glücksmomente oder Erfahrungen, in denen Sie Glück gehabt haben. An der Schwelle vom vergangenen zum angefangenen Jahr spielt Glück eine besonders große Rolle. Zumindest in der allgemeinen Wahrnehmung.
Dabei verfolgt uns das Glück auf Schritt und Tritt: Wenn wir es „haben“; wenn wir mit dem Auto doch noch rechtzeitig bremsen können. Wenn wir es „sind“; die Zeit mit einem lieben Menschen, die am liebsten nie enden soll. Wenn wir es „suchen“; den Sinn im Leben oder zumindest eine sinnvolle Arbeit.
Was ist mein Glück? Oder lassen Sie mich anders fragen, weil so manche Glückserfahrung im Leben erst im Nachhinein als solche erkennbar wird: Was wird mein Glück gewesen sein? So lade ich Sie ein, mit mir zu fragen: Was möchte ich erfahren haben? Wie werde ich gewesen sein? Ich bin davon überzeugt, dass Imaginationen tatsächlich die Wirklichkeit verändern können. Ich konzentriere mich auf das, was mir wirkliches Glück bringt. „Indem man sich Zukunft vorstellt, bereitet man Zukunft vor und ändert die Gegenwart“ (Robert Misrahi). Wünschen und Träumen können mir ebenso wie Glauben helfen, die Schwelle zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit, zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu überschreiten.
Ganz konkret für das kommende Jahr bedeutet das für mich: Was möchte ich im Jahr 2014 erfahren haben? Wie werde ich darin gewesen sein? Vielleicht weniger ein „Habender“ und mehr ein „Seiender“ und „Suchender“. Was brauche ich wirklich zum Leben und zum Glücklich-Sein? Vielleicht lieber Zeit statt Zeug, Konzentration statt Zerstreuung und Verlangsamung statt Hetze. Und vielleicht kann ich in einem Jahr zurück schauen und mit dem Psalmbeter einstimmen, dass es die Nähe Gottes war, die mein Glück war. Ganz konkret und menschlich – genau wie er uns nahe gekommen ist als Mensch in Jesus Christus. Es weihnachtet also noch immer, Gott sei Dank!
Herzlichst,
Ihr Pfr. Rudolf Waron